Einer der Tipps den ich von den Kanadiern in Manning Park bekommen habe, war, nach Princeton nicht auf dem Highway 3 , sondern auf der Old Hedley Road zu fahren. Die Straße läuft mehr oder weniger parallel zum Highway 3, aber auf der anderen Seite des Similkameen River.
Wie der Name schon andeutet, wird die Straße kaum noch benutzt. Eben nur von den wenigen Anwohnern und ein paar Bikern. Hauptsächlich mit, aber eben auch ohne Motor.
Die Straße ist ein Traum. Man kann völlig entspannt radeln und da sie im wesentlichen dem Fluß folgt, geht es immer ein bisschen bergab. Leider hatte ich heute Gegenwind, der zum Nachmittag sogar noch etwas zugenommen hat, so dass man sogar bergab treten musste. Nach ca. 33 km ist dann aber Schluss mit der Freude, die Old Hedley Road geht in den Highway 3 über.
Business as usual. Viel Verkehr, auch immer wieder mal Autos und Trucks die recht knapp an einem vorbeifahren. Man versucht so gut wie möglich auf dem meist guten, manchmal aber auch gar nicht vorhandene, Seitenstreifen zu bleiben.
Die heutige Etappe war als erste von zwei Etappen zur Erreichung von Osoyoos gedacht. Dort wollte ich mal wieder einen Tag ausspannen, um mich auf die Tortur die auf der nächsten Etappe folgt vorbereiten. Angeblich 6 km mit einer zweistelligen Steigung. Die darauf folgenden 19 km sollen auch nicht besser sein.
Das Ganze spielt in einer sehr heißen und trockenen Gegend. Durch die Gebirgsketten werden von Süden heiße Winde bis aus Mexiko hierher geleitet. Am Straßenrand wird alle paar Meter Gemüse und Obst verkauft. Es gibt hier in dem Tal angeblich über 100 Farmen die sich auf Obst und Gemüse spezialisiert haben. Alles wegen der Winde aus Mexiko.
Was ich damit sagen will. Bereits am frühen Morgen ist es hier sehr heiß und die Sonne brennt unbarmherzig runter. Der Anstieg wird also kein Spaß. Außerdem gibt es danach auf die nächsten 100 km nur eine kleine Stadt in der man seine Vorräte, insbesondere Wasser auffüllen kann. Klingt nach ernsthaftem Outdoor.
Die Kanadier sind echt klasse. Gestern war ich im BC Liquor Store. Ich hab mir gerade überlegt, welches Bier ich mir heute gönne. Das Problem ist, dass die einheimischen Biere immer in Dosen, und die Dosen meist in 6er oder 8er Packs verkauft werden.
Jedenfalls hab ich dann doch noch einen Blick in das Regal mit Importwaren geworfen. Und was sehen meine tränenden Augen?
Leider nur TAP 5, aber ich konnte nicht daran vorbeigehen. Tut mir leid ihr lieben local breweries.
Beim Bezahlen hat mir der Manager dann noch ein Gespräch auf Auge gedrückt. Ob ich das Bier kenne. Hey, I'm from Germany. Wo ich denn hin will. Usw. Jedenfalls hat er mir von fürchterlichen Anstiegen auf meinem Weg erzählt. Ich hab ihm von TAP 7 erzählt und gesagt, wenn ich das nächste Mal vorbeikomme und er das auf Lager hat wird das mein Lieblings Liquor Store in ganz BC. Er hat auch gleich in seinem Katalog geblättert. Mal schauen was passiert.
Ok. Schnell nach Hause. Lecker Essen gekocht. Bier getrunken. Wow. Das ist ja ein Doppelbock! Gut geschlafen!
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